Wege im Landesinneren führen zu verborgenen Schätzen der Insel MallorcaWer sich auf Mallorca mit offenem Blick durchs Land bewegt, dem wird es nicht entgangen sein: Stacheldraht hier, hohe Mauer oder Einzäunung dort. Gerade verbotene Wege erwecken oft Begehrlichkeiten und Sehnsüchte und lassen die Frage aufkommen, was sich wohl dahinter verbirgt. Ausflüge in die Vergangenheit der Insel  Mallorca gewähren etwas Einblick in diese verborgenen Paradiese der Insel.

So mancher dieser eingezäunten Wege führt zu den wahren, verborgenen Schätzen und Sehenswürdigkeiten Mallorcas: den alten Possesions (Landgütern). Viele der ca. 500, oft viele Hektar großen, und aus mehreren Gebäuden bestehenden Anwesen sind arabischen oder mittelalterlichen Ursprungs.

Die oft adeligen Eigentümer, die Senyors (=HeViele Landgüter Mallorcas sind abgelegen und schwer oder gar nicht zugänglichrren), die selber in Palma de Mallorca residierten,  verpachteten in der Regel ihre Besitztümer an Verwalterfamilien, welche die Güter bewirtschafteten. Bauern und Tagelöhner arbeiteten in der Saison gegen geringen Lohn auf den  Landgütern. Die Possesions waren Selbstversorgerhöfe, die in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle spielten und für die Kultur des Landes von prägender Bedeutung waren.

Heute sind die Possesions kein Nutzland mehr, sondern einige davon zu Rückzugsorten (oft) ausländischer Millionäre geworden, die, um größtmögliche Anonymität zu bewahren, die Grundstücke nach dem Kauf nobel renovierten, lückenlos einzäunten und streng bewachen ließen.

Ein Beispiel dafür ist das 12,6 Quadratkilometer große, zur Gemeinde Manacor zählende Anwesen Es Fangar. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende, teils unter Naturschutz stehende Landgut, gehört heute einem deutschen Industriellen. Dieser weigerte sich jahrelang vehement, die durch Teile seines Anwesens führenden 14 öffentlichen Wanderwege (früher die Arbeitswege der Tagelöhner) zur Nutzung an Naturliebhaber und Wanderer freizugeben.

Doch nicht nur Ausländer sind massiv, wenn es um ihre Besitztümer geht. Eine der einflussreichsten mallorquinischen Familien, die Nachkommen des Finanziers Joan March,  besitzt heute über ein Dutzend der Landgüter mit einer Gesamtfläche von 93 Quadratkilometern. Diese sind zum größten Teil entweder auch gar nicht zugänglich  oder aber eine eingeschränkte Nutzung der Wege wurde vor Gericht  erstritten, wie es z.B. bei den beiden (Landgütern Ternelles und Ariant in der Nähe von Pollenca der Fall war).

Hier finden Sie eine Auswahl von Landgütern auf Mallorca, die durch die privaten Eigentümer oder durch die Zentralregierung der Öffentlichkeit als Museum zugänglich gemacht wurden. Planen Sie einen Ihrer Ausflüge auf Mallorca dorthin, so finden Sie nähere Informationen zu den Gütern, wenn Sie den Link anklicken.

La Raixa, La GranjaEls Calderes